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Koroška

Die Bauernhöfe in der Region Koroška entdeckten in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts den Tourismus für sich.

Schon die ersten Gäste, die das Angebot vom Urlaub am Bauernhof in Anspruch nahmen, waren vom ausgezeichneten Roggenbrot begeistert, besonders wenn es mit Trockenobst gemacht war. Aber auch andere regionale Spezialitäten, ob einfache alltägliche Speisen oder Festtagsmenüs, fanden breite Zustimmung. Eine davon ist Topfen auf Koroška-Art mit Zwiebeln und Kürbiskernöl, der zum Frühstück, als Vorspeise oder als gesunde Jause genossen wird. Außer Kürbiskernöl findet in der regionalen Küche das Leindotteröl Verwendung. Eine weitere regionale Spezialität ist Kruhov hren, eine dickflüssige Krensauce aus Rindsuppe, würfelig geschnittenem Weißbrot und frisch geriebenem Kren, die ausgezeichnet zu gekochtem Rindfleisch, Braten und Röstkartoffeln passt.

Zur Schlachtzeit werden Fleischgrammeln gemacht, die im regionalen Dialekt Tovsti grumpi heißen und entweder warm oder kalt mit Brot verzehrt werden. Die Grammeln sind sozusagen ein Begleitprodukt bei Hausschlachtungen, ebenso wie die weit verbreitete Spezialität, Mežerle oder Mežerli, eine warme Speise aus faschierten Innereien, Weißbrot, das zuvor in Milch eingeweicht und würfelig geschnitten wurde, Eiern, Rahm und Gewürzen. Die fertige Innereienmasse wird zu Knödeln geformt oder in eine Backform gegossen und gebraten. In einigen Gegenden werden die Knödel in Schweinenetzhaut gehüllt und erinnern somit an die im gesamten Alpenraum verbreiteten Maischerln (Slowenisch: Mavžlji). Sie schmecken am besten mit Kartoffelsalat oder Röstkartoffeln. Sowohl Mežerli wie Mavžlji wurden in früheren Zeiten aus Lamminnereien zubereitet und als zünftige Jause bei größeren bäuerlichen Arbeiten gereicht. Die hiesigen Hausfrauen sind wahre Meisterinnen im Zubereiten von Teigtaschen oder Krapfen aus Nudelteig, die in unzähligen Varianten, süß oder salzig, aus der regionalen Küche nicht wegzudenken sind. Gemein haben sie nur den Namen Nudlni, die Füllungen hingegen können nicht unterschiedlicher sein: getrocknete Birnen, die gekocht und gesüßt und hie und da mit Schnaps verfeinert werden, in Kletzennudeln, frisch gekochte oder fein geschnittene getrocknete Zwetschken in Zwetschkennudeln, frisch geriebene Äpfel oder getrocknete Äpfel in Apfelnudeln, Topfen mit Ei und Estragon vermischt in Käsenudeln, zerdrückte gekochte Kartoffeln mit Butter, Eiern, Grammeln, Pfeffer und Majoran verrührt in Kartoffelnudeln, um nur einige zu nennen. Aus Nudelteig werden außerdem Povitneki gemacht. Das sind Teigrollen mit verschiedenen Füllungen, die salzig oder süß verzehrt werden. Gekochte frische Zwetschken sind die Grundzutat für die Zwetschkensuppe (Čvešplova župa). Ansonsten sind noch zwei Suppen typisch für diese Region –Kartoffelsuppe (Rpičeva župa) und Maisgrießsuppe mit geschnittenem Schnittlauch (Turska župa). Als Beilage oder Hauptspeise werden Nockerln (Neklče) und Teigflecken (Flike) genossen. Die Teigflecken werden mit Grammeln abgeschmalzt. 

Von den Kuchen heben sich vor allem zwei ab: der salzige Trenta oder Postržek, ein runder Kuchen aus Brotteigresten, mit warmen und abgeseihten Grammeln bestreut und der Tirk´n tomrli, ein gegossener Kuchen aus gekochtem Maismehl, der nach dem Backen in Scheiben geschnitten und mit Marmelade bestrichen wird. Die Region Koroška mit ihren hohen Bergen und tiefen Tälern ist kein Weinland. Most ist hier das Getränk Nummer eins, ohne Alkohol oder mit wenig Alkohol, aus gepressten Äpfeln oder Birnen, wobei nur das beste einheimische Obst verwendet wird. Aus Heidelbeeren wird Črničevec, ein Heidelbeerschnaps gebrannt, der sehr selten ist. Der Heidelbeerschnaps, der praktisch auf jedem Bauernhof zum oder nach dem Dessert gereicht wird, ist genau genommen ein Heidelbeerlikör - ein Schnaps, in den gezuckerte Heidelbeeren eingelegt sind. Aber lassen Sie sich nicht zu sehr vom süßen Heidelbeerlikör verführen, damit Sie nicht den König Matjaž wecken, der unter der Peca/Petzen fest schläft!


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