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Slovenske gorice

Die beiden gastronomischen Regionen Slovenske gorice und Prlekija ähneln sich nicht nur landschaftlich, zumal beide Weingebiete sind, sie überdecken sich sogar zum großen Teil. Trotzdem bildet Slovenske gorice eine eigenständige gastronomische Region.

Die Landschaft ist ausgesprochen hügelig, die Flusstäler Ščavnica und Pesnica erweitern sich zu breiten Becken (Ptujsko polje und Mursko polje). Rund um den Ort Radenci und im Pesnica-Tal sprudeln mehrere Mineralwasserquellen. Dieses Mineralwasser mit Wein vermischt, trinken die Einheimischen schon Jahrhunderte lang als weißen Spritzer. Von all den Mineralwassern ist das Radenska aus Radenci am bekanntesten. Nachdem in Radenci die heilsamen Quellen entdeckt wurden, begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Entwicklung zum Heilbad. Vor allem nach 1960, als mehrere Kurhotels erbaut wurden, stieg Radenci zu einem renommierten und beliebten Heilbad- und Thermenzentrum auf.

Im Weinbaugebiet Slovenske gorice produziert eine Reihe von Weinbauern und Winzern erlesene Spitzenweine. Seit 1852 wird in Gornja Radgona ein nach der klassischen Champagner-Methode erzeugter Schaumwein abgefüllt. Zu den Weinen schmecken am besten die traditionellen Spezialitäten, die auf den Bauernhöfen und in Landgasthäusern angeboten werden.

Wie in Prlekija werden auch in Slovenske gorice Sireki zubereitet, das sind kegelförmige, an der Sonne oder im Ofen getrocknete Käsestücke aus Topfen, Salz, Kümmel und Paprikapulver. Die pikanten Häppchen schmecken besonders gut zu Brot und Weißwein. Die zwei typischen Kuchen nennen sich Kipjena pogača oder Kvasenica und Gibanica. Beide werden zwar aus verschiedenen Teigarten zubereitet, der erste aus Hefeteig und der zweite aus Strudelteig,  die Füllung ist aber bei beiden gleich: Topfen und Sauerrahm. Ursprünglich wurden beide Kuchen nur zu besonderen Anlässen vornehmlich in salziger Variante zubereitet. Heute sind sie sowohl salzig wie süß sehr beliebt.

Ohne Kürbiskernöl ist die Küche in dieser gastronomischen Region im Nordosten Sloweniens undenkbar. Das geschützte Kernöl ist ein Grundlebensmittel in der Zubereitung der regionalen Speisen. Das merkt man schon an den unzähligen größeren und kleineren Ölpressen, die fast in jedem Dorf zu finden sind. Die Ölpresse Kocbek 1929 in Stara Gora bei Sv. Juriju ob Ščavnici steht für absolute Spitzenqualität für alle ihre unterschiedlichen, auch kaltgepressten Kernöle. Die Betreiber verkaufen nicht nur das hochwertige Kernöl, sondern bieten auch interessante Ölverkostungen mit Weißbrot an. Mit dem Kernöl wird Salat abgeschmeckt, Gebäck zubereitet und gekocht.

Eine weitere Spezialität sind Sahnegurken (Smetanove murke), eine Speise aus kalten Gurken und Sahne, die besonders in der Sommerhitze sehr bekömmlich ist. Sahne wird überhaupt viel für Milchsuppen oder zum Verfeinern von Suppen verwendet. Eine Besonderheit ist die Milchsuppe mit Pflaumen (Slivova juha), die von den Bäuerinnen aus Destrnik zubereitet besonders köstlich schmeckt.  

Die Spezialität aus Sterz heißt in dieser Region Ožejeni žganki und wird aus einem Gemisch aus Kartoffeln und Weizenmehl gekocht, in eine Schüssel geschabt und mit Grammeln abgeschmalzt. Daneben wird Buchweizensterz (Hajdinski žganki) gekocht, der sich in der Zubereitung nicht von den anderen slowenischen Regionen unterscheidet.

Typisch für diese malerische hügelige Landschaft sind die Weinberge, in die Dörfer und Kirchen eingebettet sind. Zwei davon - beide Wallfahrtskirchen - sind ein absolutes Muss. Die eine ist die spätgotische Kirche Hl. Drei Könige oberhalb von Benedikt und die zweite die Barockkirche Hl. Dreifaltigkeit mit 3 Kirchtürmen und einem Franziskanerkloster im Ort Sveta Trojica, wo an größeren Feiertagen und Wallfahrten Jahrmärkte stattfinden.  


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